Der Gemeinderat beschliesst die Sanierung des Kunstrasens beim SVU

Komplett durch: Werner Mattern (links) und Walter Gruber vom SV Unterweissach zeigen, wie der 16 Jahre alte Kunstrasen am Elfmeterpunkt aussieht. Foto: E. Layher
Komplett durch: Werner Mattern (links) und Walter Gruber vom SV Unterweissach zeigen, wie der 16 Jahre alte Kunstrasen am Elfmeterpunkt aussieht. Foto: E. Layher

Bericht aus der heutigen BKZ

 

Der zerschlissene Teppich kommt weg

Kunstrasenplatz auf der Hart in Unterweissach wird saniert – Die Gemeinde muss das Vorhaben ohne Fördermittel finanzieren

Die Fußballer des SV Unterweissach bekommen im Sommer einen neuen Kunstrasenplatz. Der Weissacher Gemeinderat hat jetzt einstimmig beschlossen, die Anlage auf der Hart zu sanieren. Kosten: knapp 230000 Euro.

 

Von Armin Fechter

 

WEISSACH IM TAL. Die Spielfläche ist seit nunmehr 16 Jahren in Betrieb und weist inzwischen beträchtliche Mängel auf.

 

Die Mittelzonen seien „extrem stark beansprucht“, und der Elfmeterpunkt sei geradezu blankgespielt, sagte der Experte Diplomingenieur Friedrich Knorr vom Brackenheimer Büro Plankonzept für Sport- und Freianlagen im Gemeinderat. Die Fäden aus Kunststoff – der sogenannte Flor – hätten statt der ursprünglichen Länge von 35 Millimetern in weiten Teilen nur noch 5 Millimeter. Dadurch sei die Spielfläche extrem verhärtet – und das geht den Kickern mächtig an die Knochen. Die Verletzungsgefahr für die Sportler ist stark gestiegen, und mitunter machen sogar die Schiedsrichter in ihren Spielberichten Anmerkungen über die mangelnde Rasenqualität, wie Ratsmitglied Ralf Noack (SPD) wusste: Man stehe vor der Wahl, den Platz zu sanieren oder ihn zuzumachen.

 

Die Spielfläche hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht

 

Knorr hielt gleichzeitig fest, dass der SVU mit dem Platz pfleglich umgegangen sei. Die Lebensdauer des Kunstrasens sollte, so hatte es der Planer 1999 avisiert, 15 bis 18 Jahre betragen. Zugrunde liegt dabei eine Nutzung von 22500 Stunden pro Jahr. Tatsächlich kommt der SVU mit Trainings- und Spielbetrieb sowie mit den Aktivitäten aller Kooperationspartner, die den Platz belegen, aber auf gut 25000 Stunden.

Die Sanierung soll innerhalb von vier Wochen in der Sommerpause erfolgen und bis Ende August abgeschlossen sein. Im Zuge der Arbeiten wird, wie der Planer anschaulich erklärte, „der Teppich abgetragen“ und ein neuer aufgelegt. In den Unterbau müsse nicht eingegriffen werden – der werde noch mal 15, wenn nicht sogar 30 Jahre halten.

Auf die Frage, ob sich der Verein an der Sanierung beteiligen könne, winkte Vorstand Steffen Brunner ab. Er verwies darauf, dass der SVU ohnedies schon auf Sponsoring-Einnahmen und einträgliche Events angewiesen sei, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, die Mitgliedsbeiträge allein reichten dazu nicht mehr aus.

 

Erhoffte Zuschüsse werden nicht bewilligt

 

Die Gemeinde ihrerseits hat schon seit Jahren versucht, Fördertöpfe anzubohren, damit ihr die Finanzierung des Vorhabens leichter fällt. Doch auch der dritte Antrag auf Sportstättenförderung wurde vom Regierungspräsidium Stuttgart jetzt abgelehnt. Damit fehlen, wie Bürgermeister Ian Schölzel erklärte, 68000 Euro, die als Zuschuss zu den geschätzten Gesamtkosten von 228600 Euro erhofft worden waren. Um dennoch möglichst günstig wegzukommen, ist geplant, die Sanierungsarbeiten gemeinsam mit dem Zweckverband Bildungszentrum auszuschreiben. Dieser muss den Kunstrasenplatz auf dem Schulgelände ebenfalls jetzt sanieren. Die Ratsmitglieder segneten dies einhellig ab.

Im Zusammenhang mit dem Sanierungsprojekt erinnerte Günter Sanzenbacher (CDU/FWV) an die stillgelegte Sprenkleranlage. Dem Thema soll, so der Bürgermeister, nachgegangen werden.

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